Weitere wichtige Informationen

Wie verhalte ich mich als Gewässeranlieger?

Um im Starkregen- oder Hochwasserfall das Risiko von Ausuferungen in Folge von Verklausungen (= Blockade von Engstellen) möglichst gering zu halten, sind einige Verhaltensregeln im Gewässerumfeld zu beachten

  • Keine mobilen Güter (z.B. Holz, Kompost, Gartenmöbel, etc.) in unmittelbarer Gewässernähe lagern → Gefahr, dass diese mitgeschwemmt werden und Engstellen blockieren
  • Keinen Grünschnitt o.a. in Entwässerungsgräben oder am Gewässerufer entsorgen → Material kann Einlaufbauwerke und Durchlässe zusetzen
     → Wichtig: Jeder Grundstücksbesitzer haftet für Schäden, die auf unsachgemäße Lagerung von Gegenständen auf seinem Grundstück zurückzuführen sind. Die Lagerung von Bauschutt, Holz und Grünabfällen im direkten Gewässerumfeld stellt einen Straftatbestand dar, da dadurch die Gewässergüte nachteilig verändert wird (§ 38 WHG, § 326 StGB)
  • Totholz im direkten Gewässerumfeld sollte nur entfernt werden, wenn dies absolut notwendig ist, da es bspw. abtriebgefährdet ist. Weitere Informationen des Landesamtes für Umwelt zur Bedeutung von Gehölzen am Gewässer: LfU Faktencheck Ufergehölze

In nachfolgend gelisteter Broschüre sind die wichtigsten Verhaltensregeln nochmals veranschaulicht: Tipps für Gewässeranlieger

Auch Anwohner, welche nicht an einem Gewässer wohnen, sollten dringend beachten, dass sie Entwässerungseinrichtungen nicht überbauen bzw. deren Funktion nicht einschränken. Hierzu zählt auch das Freihalten von Straßenabläufen und Entwässerungsrinnen. Das Einkehren von Laub und Schmutz führt zu Abflussminderungen. Zudem können verschmutzte Abflussrinnen dazu führen, dass Straßenabläufe nicht mehr ordnungsgemäß angeströmt werden.


Wie verhalte ich mich vor, während und nach einem Starkregenereignis oder Hochwasser?

Starkregenereignisse können überall auftreten, sodass jeder von den Folgen betroffen sein kann. Die Vorwarnzeit ist meist nur sehr gering. Umso wichtiger ist das richtige Handeln jedes Einzelnen. Neben baulichen und finanziellen Vorsorgemaßnahmen gibt es einige Punkte, die jede Bürgerin und jeder Bürger berücksichtigen sollte. Die wichtigsten Verhaltensregeln sind nachfolgend aufgeführt.

Vorher:

  • Informieren über das Gefährdungspotential des Objektes – Anpassen der Raumnutzung entsprechend des Gefährdungspotentiales, z.B. keine Schlafräume in überflutungsgefährdeten Bereichen und Kellernutzung mit Hochregalen
  • Lagern wassergefährdender Stoffe außerhalb des Gefährdungsbereiches und / oder Sichern gegen Auftrieb, Lagern von immateriellen Werten (z.B. Dokumente, alte Fotos) außerhalb des Gefährdungsbereiches
  • Nutzung der zur Verfügung stehenden Medien zur Wetterbeobachtung
  • Evakuierungsgepäck bereitstellen inkl. wichtiger Dokumente und Medikamente
  • Mobilen Hochwasserschutz aufbauen (wenn vorhanden)

Während:

  • Rettungskräfte nur über offizielle Kommunikationswege und nur im Notfall alarmieren
    à Aufgabe der Feuerwehr: Gefahrenabwehr! Die Rettungskräfte helfen bspw. bei vollgelaufenen Kellern, verlassen diesen jedoch nicht komplett sauber
  • Einweisung der Rettungskräfte auf dem eigenen Grundstück, wenn keine Gefahr für Leib und Leben besteht
  • Einweisung der Rettungskräfte auf dem eigenen Grundstück, wenn keine Gefahr für Leib und Leben besteht
  • Nicht durch überflutete Bereiche fahren – Gefahrenstellen sind nicht zu erkennen, Autos schwimmen auf
  • Niemals in Räume gehen, die geflutet werden können à Gefahr, dass sich die Türen durch den Wasserdruck nicht mehr öffnen lassen
  • Strom in gefährdeten Bereichen frühzeitig ausschalten à Lebensgefahr!     à Wenn dies nicht möglich ist, Rettungskräfte informieren!
  • Keine Kanaldeckel ohne Sicherung entfernen
  • Wenn möglich – Unterlieger informieren

Nachher:

  • Fotografische Dokumentation der Schäden für die Beweissicherung (Versicherung) und Meldung des Schadens bei der Versicherung
  • Zügige Entfernung von Wasser- und Schlammresten, Kontrolle auch von Fußbodenbelägen
  • Ordnungsgemäße Entsorgung der beschädigten Gegenstände
  • Schnelle Trocknung der durchnässten Bereiche (sonst droht Schimmelbefall)
  • Identifizierung von Schwachstellen am Gebäude – Beheben der Schwachstellen

Weiterführende Informationen

Über das Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept hinaus gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, sich zu diesem Themenkomplex zu informieren. Nachfolgend sind einige wichtige Publikationen und Internetseiten gelistet, die Sie zu Ihrer Information nutzen können.

Gefahrenlage

Um sich bestmöglich auf ein Starkregen- oder Hochwasserereignis vorbereiten zu können, ist es wichtig, die eigene Gefahrenlage zu kennen. Mit Hilfe folgender Links können Sie einen ersten Eindruck gewinnen, ob eine potentiell erhöhte Gefahr für Ihr Objekt besteht.

In der Kartenanwendung können Sie in der oberen Zeile das Fernglas auswählen, um ihren Wohnort zu suchen.

Starkregengefährdungskarten des Landesamtes für Umwelt RLP: 

Die Situation innerhalb der Ortslagen ist in diesen Karten bewusst nicht dargestellt, da die realen Gegebenheiten vor Ort untersucht werden müssen. Dennoch liefern diese Karten einen ersten Eindruck zur Gefährdungslage der Ortsgemeinden.

Hochwassergefahren- und -risikokarten landesweit:

Überschwemmungsgebiete landesweit:

Gesetzliche Überschwemmungsgebiete können für alle größeren Bäche und Flüsse landesweit angezeigt werden.


Vorsorge

Bauliche Vorsorge

Versicherung

Verhaltensvorsorge

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